Jesus in der Unterhose: Wie Brasilianer jubeln

November 2024 · 2 minute read

Reli­giöse Bekennt­nisse sind keine Sel­ten­heit in der Bun­des­liga. Spä­tes­tens seit die Bun­des­liga nur noch tief gläu­bige Bra­si­lianer ver­pflichtet, ver­geht bei­nahe kein Wochen­ende, ohne dass ein Spieler beim Tor­jubel sein Trikot hoch­reißt, um auf dem T‑Shirt sein Glau­bens­be­kenntnis zu doku­men­tieren. Mit Sprü­chen, die einer fröm­melnden Drü­cker­ko­lonne alle Ehre machen würden: Jesus liebt dich“ oder Jesus loves you“ oder Jesus ist der Weg“. Soweit so lang­weilig, doch weil der DFB vor Sai­son­be­ginn in weiser Vor­aus­sicht die Kir­chen­tags-Leib­chen verbot, wurden die Mis­sio­nare in kurzen Hosen immer erfin­de­ri­scher. Erst zeigte der Stutt­garter Cacao ein T‑Shirt mit dem viel­sa­gendem Schriftzug J…“ und lud die Zuschauer zu einer Runde Glücksrad ein („Ich kaufe ein E, ein S und ein U und noch ein S“), nun über­raschte Baiano, der frisch ein­ge­kaufte bra­si­lia­ni­sche Stürmer des VfL Wolfs­burg, mit einer ganz neuen Vari­ante. Nach seinem Tor gegen den FC Bayern kramte er aus den Untiefen zwi­schen Klemp­ner­falte und Ein­griff ein schwarzes Mütz­chen mit der frommen Sti­ckerei Jesus“ hervor und setzte es sich auf. Dass er mit der Kappe aus­neh­mend däm­lich aussah, schien Baiano dabei wenig zu stören, schließ­lich zählte die Bot­schaft. Die jedoch blieb nebulös, denn was wollte uns das Mütz­chen sagen: Jesus mag die Bayern nicht? Oder Jesus wohnt in Wolfs­burg? Oder Jesus ver­kauft billig gestickte Kappen mit seinem Namen? Baiano jeden­falls will wei­ter­ju­beln, auch wenn DFB-Chef­an­kläger Horst Hil­pert bereits schäumte: Das ist keine Berei­che­rung für den Fuß­ball, son­dern eine Unsitte“. Denn kein Schieds­richter wird das Beweis­stück kon­fi­zi­s­zieren wollen, ange­sichts des stän­digen Auf­be­wah­rungs­ortes: Ich habe die Kappe in meiner Unter­hose auf­be­wahrt.“ Amen.

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