
Erst ein Name für Fußballnerds, dann in der Versenkung verschwunden und jetzt wieder in aller Munde: Fabio Paim hat nicht nur eine tragische Geschichte, sondern auch ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Er ist der einzige Spieler, über den Cristiano Ronaldo höchstpersönlich sagte, er wäre besser als er selbst. Nun kam es zu einem indirekten Austausch zwischen den ehemaligen besten Freunden, der keinen von beiden gut aussehen lässt.
Im vergangenen Monat berichteten zahlreiche Medien über Fabio Palm, auch 11FREUNDE griff die Story auf, schließlich klang sie einigermaßen spektakulär: Während er mit 13 Jahren als Hoffnungsträger Portugals schon mehr als 300.000 Euro verdiente und dann zwischendurch ein Jahr in Untersuchungshaft saß, muss Paim mittlerweile mit 1.500 Euro monatlich auskommen und hält Vorträge an Schulen – meistens darüber, warum er es verpasst hat, so zu werden wie Cristiano. Vor knapp einer Woche sorgte er dann mal wieder für Schlagzeilen. In einem Clip auf Instagram ist Paim zu sehen, der über Ronaldo plaudert und sagt, hätte er nur die Hälfte von dessen Ehrgeiz und Intelligenz gehabt, stünde er jetzt auf einer Ebene mit ihm und Messi. Außerdem wäre es nur recht, wenn Cristiano ihm einen seiner fünf Ballons d’or anbieten würde. Dieser hat Paim aber trotz gemeinsamer Vergangenheit anscheinend komplett aus seinem Gedächtnis gelöscht und fragte unter dem Video abwertend: „Wtf. quem é este gajo?“, was auf gut deutsch so viel heißt wie: „Wat? Wer bist du denn?“
Weiß CR7 nicht mehr, wo er herkommt?
Nun stellt sich die Frage: Ist das sein Ernst? Klar, die Forderung von Paim ist absurd, aber Cristiano müsste sich eigentlich noch bestens an ihn erinnern. Schließlich waren die beiden nachweislich zusammen in der Akademie von Sporting Lissabon, Paim war damals ein noch größeres Wunderkind als er selbst, in jungen Jahren schon ein absoluter Star in Portugal. Es heißt, zusammen hätten sie als Jugendliche um übrig gebliebene Hamburger bei McDonalds gebettelt, um satt zu werden. Zudem erklärte CR7 den begeisterten englischen Journalisten bei seinem Wechsel zu Manchester United 2003: „Wenn ihr mich gut findet, wartet mal ab, bis ihr Fabio Paim seht. Er ist besser als ich!“ Man könnte zu seiner Verteidigung sagen, dass das nun zwanzig Jahre her und er in Fußballerjahren ja auch schon beinahe ein gebrechlicher alter Greis ist, dem man ein schlechtes Gedächtnis zugestehen kann. Allerdings war dieses Kompliment für jemanden wie ihn ein einmaliges Ding. Ronaldo war noch nie ein Mann, der für seine Demut und Bescheidenheit bekannt war und er sollte auch nie wieder etwas Vergleichbares sagen – nicht mal über Lionel Messi.
Müsste man Ronaldo verteidigen, könnte man vermuten: Vielleicht hat er Paim einfach nicht mehr erkannt, mit seinen 35 Jahren wirkt der mittlerweile doch etwas gezeichnet vom Leben. Der ehemalige portugiesische Junioren-Nationalspieler ist durch seine früheren Exzesse merklich gealtert. Doch schaut man sich die gemeinsame Vergangenheit der beiden an, bleibt eigentlich nur eine logische Erklärung: Ronaldo gönnt Paim das Rampenlicht nicht, das durch ihn auf den 35-Jährigen geworfen wird und versagt seinem ehemaligen besten Kumpel die Anerkennung, die er ihm damals noch entgegenbrachte. Vielleicht sollte Paim die Vergangenheit endgültig hinter sich lassen, denn mehr als einen abfälligen Kommentar scheint er von Ronaldo nicht mehr zu bekommen. Egal aus welchem Blickwinkel man die Geschichte betrachtet: Sie tut keinem der beiden gut.
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